Zelten, wie es sein sollte (und in Wirklichkeit ist)
Zelten, wie es sich nachts um halb 4 anfühlt (vor allem, wenn man mal muss):
Zelting light
Montag, 13. September 2010
Sonntag, 12. September 2010
Zeltplatz-Test: Naturcampingplatz am Springsee
Spiegelglatte Wasseroberflaeche des Springsees |
10 Minuten fährt man auf kleinen Landstraßen, bevor man den Zeltplatz erreicht. Wenn man die Anreiseempfehlung ignoriert, dann sind's sogar 30 Minuten...
Der Zeltplatz ist also wirklich inmitten von Wäldern, keine Stadt in der Nähe, kein Dorf, keine Autobahn. Und das wussten wir spätestens dann zu schätzen, als die abendliche Weinflasche dem Ende zu ging und schon mal der Kopf in den Nacken gelegt werden musste - Sterne! Unglaublich viele Sterne, ein überwältigend schönes Sternenzelt! Und tatsächlich - die prächtige Milchstraße!
Ganz klar, dass bei dem Anblick Kindheitserinnerungen, philosophische Diskussionen und metaphysikalische Streitgespräche eine zweite Flasche Wein nötig machten.
Auch wenn es nicht so aussieht, auf diesem Plateau waren wir sehr zentral |
Vor Ort gibt es eine richtige Gaststätte, und einen Imbiss. In der Rezeption gibt es Lebensmittel, Zeitung usw. zu kaufen.
Sanitaercontainer. Ok, nicht super- gemuetlich, aber ausreichend |
Top:
Sehr naturbelassen - viele Bäume, jeder hat genug Platz und muss niemandem in den "Vorgarten" laufen - oder sich selbst ständig in den Vorgarten laufen lassen.
Infrastruktur - eine Gaststätte vor Ort, ein Bootsverleih, ein Imbiss und noch ein gut sortiertes Lebensmittel-Angebot in der Rezeption - das haben wir noch nicht erlebt und wussten es wirklich zu schätzen.
300 Jahre alte Tischtennis"platten", unser Zelt im Hintergrund |
Alles, was an "naturbelassen" halt immer auch der Nachteil ist: Teilweise ungepflegt, viele Mücken und Viecher und lange Wege zu Toiletten & Co.
Ach ja - und laut Slopespotter gibt es Waldgeister, oder vielleicht auch Wildschweine, oder so. Die sind jedenfalls skrupellos in ihrer Art und - jetzt setzt Ihr Euch lieber mal hin! - machen nachts Geräusche! Unfassbar!
Caching:
Mau. Da man immer über Holperpisten diverse Kilometer fahren muss, bevor man überhaupt wieder in Cacherland ist, halten sich die Optionen in Grenzen. In Storkow ist da nächste Mal reiche Beute angesagt...
Der Zeltplatz streckt sich ueber das suedoestliche Kreisviertel des Springsees, also wunderschoene Abendsonne |
Etwas für Naturliebhaber und Freunde des "Den ganzen Tag ungestört auf dem Zeltplatz abhängen", die alle Annehmlichkeiten vor Ort haben möchten.
Einer der angenehmsten Zeltplätze bisher.
Link: http://www.springsee.de/
Montag, 30. August 2010
Zelten - wer wir?
Geschichten übers Zelten gehen meist so:
Bekannter: Ich fahr am Wochenende Zelten!
ich: toll.
Bekannter: ich fahre mit dem Fahrrad/Kanu/Paddelboot/ich wandere.
ich: oh.
...
ich: aber ... wie geht das denn, mit dem Zelt und so?
Bekannter (stolz): Ich habe ein ganz kleines Zelt, das ist aus atmungsaktivem doppelbeschichtetem semipermeablem Polyester-Nylon hergestellt, wiegt nur 2 Kilo. Ist ja auch nur 40 cm hoch, ganz neues Modell. Und mein Schlafsack, der ist für unter -5 Grad, passt aber locker in meine Hosentasche. Statt nem Handtuch hab ich einen Mikrofaser-Waschlappen, der saugt bis zu 3 Liter Wasser auf!
ich: oh, ähm, und was, wenn es regnet, das ist doch ...
Bekannter: Meine Isomatte ist gleichzeitig ein Regenhut. Und ich habe Überhosen mit Lotuseffekt, da perlt alles ab.
ich: so richtig gemütlich klingt das aber n--
Bekannter (redet sich in Rage): Ein bisschen Komfort bleibt natürlich auf der Strecke, aber beim Zelten muss man halt flexibel sein. Dafür ist man eins mit der Natur, Mutter Natur in ihrer ganzen Macht! Für Stadtkinder und Weicheier ist das nichts, das ist schon klar, man muss auch mal mit weniger auskommen...
ich (denke): Nie fahr ich jemals Zelten!
Aber dann... dann sind wir doch Zelten gefahren. Auf unsere Art. Mit einem Auto, Kofferraum voll mit allem, was man so gebrauchen kann.
Großes Zelt. Man kann drin stehen!
Dreimal so viele Handtücher wie man braucht. Eins für den See, eins zum Drauflegen, eins für morgens und eins zum Zeltabwischen, falls es nass wird.
1 Buch und eins als Backup.
4 Taschenlampen, weil wir immer wieder welche verbummeln.
Einen Koffer. Ja, einen KOFFER!
Gemütliche Faltstühle. Was zu essen. Bier und Wein. Geld, um abends ins Restaurant zu gehen (bis hier her höre ich das entsetzten Stöhnen der Hardcore-Zelter!).
Vier Paar Schuhe. Ne dicke fette gemütliche Luftmatratze. Eine elektronische Pumpe für die Luftmatratze, die man an den Zigarettenanzünder anschließt. In your face supercamper!!
Müssen wir uns deswegen blöde Sprüche anhören? Jedes Mal!
Aber das sind wir halt - Zelter light!
Bekannter: Ich fahr am Wochenende Zelten!
ich: toll.
Bekannter: ich fahre mit dem Fahrrad/Kanu/Paddelboot/ich wandere.
ich: oh.
...
ich: aber ... wie geht das denn, mit dem Zelt und so?
Bekannter (stolz): Ich habe ein ganz kleines Zelt, das ist aus atmungsaktivem doppelbeschichtetem semipermeablem Polyester-Nylon hergestellt, wiegt nur 2 Kilo. Ist ja auch nur 40 cm hoch, ganz neues Modell. Und mein Schlafsack, der ist für unter -5 Grad, passt aber locker in meine Hosentasche. Statt nem Handtuch hab ich einen Mikrofaser-Waschlappen, der saugt bis zu 3 Liter Wasser auf!
ich: oh, ähm, und was, wenn es regnet, das ist doch ...
Bekannter: Meine Isomatte ist gleichzeitig ein Regenhut. Und ich habe Überhosen mit Lotuseffekt, da perlt alles ab.
ich: so richtig gemütlich klingt das aber n--
Bekannter (redet sich in Rage): Ein bisschen Komfort bleibt natürlich auf der Strecke, aber beim Zelten muss man halt flexibel sein. Dafür ist man eins mit der Natur, Mutter Natur in ihrer ganzen Macht! Für Stadtkinder und Weicheier ist das nichts, das ist schon klar, man muss auch mal mit weniger auskommen...
ich (denke): Nie fahr ich jemals Zelten!
Ein Zelt mit Skylights? Aber klaaar... |
Großes Zelt. Man kann drin stehen!
Dreimal so viele Handtücher wie man braucht. Eins für den See, eins zum Drauflegen, eins für morgens und eins zum Zeltabwischen, falls es nass wird.
1 Buch und eins als Backup.
4 Taschenlampen, weil wir immer wieder welche verbummeln.
Einen Koffer. Ja, einen KOFFER!
Gemütliche Faltstühle. Was zu essen. Bier und Wein. Geld, um abends ins Restaurant zu gehen (bis hier her höre ich das entsetzten Stöhnen der Hardcore-Zelter!).
Vier Paar Schuhe. Ne dicke fette gemütliche Luftmatratze. Eine elektronische Pumpe für die Luftmatratze, die man an den Zigarettenanzünder anschließt. In your face supercamper!!
Müssen wir uns deswegen blöde Sprüche anhören? Jedes Mal!
Aber das sind wir halt - Zelter light!
Sonntag, 29. August 2010
Zeltplatz-Test: Kiessee bei Bestensee
Das Zelt wurde keine 50cm vom Ufer geparkt |
Die Zelter - ach was red ich! Die Dauercamper auf dem Zeltplatz am Kiessee in Bestensee waren eine eingespielte Gemeinde - man grüßte sich und schwatzte ein wenig, jeder kannte jeden und von früh bis spät war der Imbiss mit Bier-Liebhabern besetzt.
Wir wurden binnen von Minuten als Städter und Komfortzelter erkannt und von allen Seiten zugegeben liebevoll gefoppt.
Der Kiessee ist etwas groesser als ein Teich |
Die Toiletten und Duschen waren nicht übermäßig sauber, aber noch OK, die Preise doch recht ordentlich.
Im nahegelegenen Ort Bestensee gibt es ein paar Supermärkte und einige wenige Restaurants.
Sanitaerhaus von aussen |
Unser Zelt stand direkt am See - mit super Ausblick und Weinkühlung direkt vor der Tür.
Imbiss vor Ort, offen von 10 bis 22 Uhr. Die nach den letzten Erfahrungen eingepackten Chipse konnten also erstmal im Koffer bleiben.
Wir bekamen einen Schlüssel fürs Tor, so konnten wir kommen und gehen, wie wir wollten.
Die Toiletten - sauber, aber ohne Klopapier |
Kein Klopapier auf dem Klo. Na klaaar hat man selbst als Light-Zelter immer ne Rolle dabei - aber wer denkt denn jedes Mal daran?
Rezeption ist 2 Stunden pro Tag besetzt. Und selbst in der Zeit ist oft keiner da. So wird der Check-in zur Geduldsprobe.
Caching:
First Germany!
Na jut, so aufregend war der denn am Ende auch nicht, aber ist schon ein gutes Gefühl, den allerersten geloggt zu haben! Ansonsten eher wenig los in der Gegend.
Der Imbiss mit Ausschank bis 22 Uhr offen |
Eher was für Dauercamper ohne Komfortanspruch, die nicht auf den abendlichen Kneipenbesuch verzichten mögen.
Link: http://www.camping-bestensee.de/kiessee.html
Sonntag, 22. August 2010
Das erste Zelt: Outwell Arizona L – Ein gut durchdachter Glücksgriff!
Recherche zahlt sich aus. Nach einem Wochenende in von cactusgazer's Schwester geliehenem Mini-Zweimannzelt (O-Ton: "Passen auch 3 rein, aber dann muss man sich schon sehr mögen." 3 anorektische Liliputaner vielleicht...) mussten wir feststellen, dass wir in unseren 30ern doch ein wenig mehr Anspruch haben.
Sich auf den Knien herumrutschend oder auf dem Rücken liegend umzuziehen, ist nicht unser Ding, Stauraum gibt es auch keinen und bei Regen tut nach 4 Stunden auf-dem-Bauch-liegen das Kreuz weh. Außerdem passte unsere doppelbettgroße Luxus-Luftmatratze nur gaaanz knapp rein.
Also erstmal im Internet recherchieren, was es da so gibt. In diesen Zeiten musste es doch ein Zelt geben, dass perfekt auf die Bedürfnisse einzelner Camper abgestimmt ist.
Vier verschiedene Hersteller hatten wir erörtert,
vier verschiedene Zelte, aber das Arizona L klang am verlockendsten:
Und dann regnet's...
Zwei Wochenenden lang...
Am dritten Wochenende musste es dann einfach klappen. Um 6 Uhr aus Berlin nach Norden, Richtung Lychen. Kurz bevor es dunkel wurde, kamen wir in Lychen an, beim Naturcamping am Wurlsee.
Der Aufbau des Zeltes im Halb- und später Ganzdunkeln klappte ganz hervorragend. Man breitet das Zelt aus, führt die drei Stangen (zwei diagonal, eine quer) ein und spannt es schließlich nach oben, indem man die Stangenenden in die in den Zeltplanenecken vorgesehen Metallstifte steckt. Da ist man in einer halben Stunde dabei.
So haben wir es natürlich nicht gemacht. Die 2cm x 2cm große Anleitung, ein Beipack-Anhänger, war im Taschenlampenlicht etwas mühsam. Außerdem kriegen wir das doch wohl auch so hin! (Wie viele DIY-Disaster fangen wohl mit genau diesen Worten an??) Wir installierten die erste Stange inklusive der finalen Metallstifte, kein Problem. Die zweite Stange durch die schon straff gespannten Schlaufen des bereits hochgestemmten 3D-Konstrukts zu ziehen, war schon eine Herausforderung. Und die dritte - ach was solls, es hat geklappt. Empfehlenswert ist das allerdings nicht: dabei leiden sicher die Stoffführungen, daher probieren wir es das nächste Mal laut Lehrbuch: alles am Boden vorbereiten und final nach oben aufziehen/-stecken.
Das Innenzelt einzuhängen ist eine Sache von ein paar Minuten.
Fertig.
Bier auf.
Stolz sein.
Outwell Arizona L, inklusive Skylights; hier kann man stehen! |
Also erstmal im Internet recherchieren, was es da so gibt. In diesen Zeiten musste es doch ein Zelt geben, dass perfekt auf die Bedürfnisse einzelner Camper abgestimmt ist.
Vier verschiedene Hersteller hatten wir erörtert,
vier verschiedene Zelte, aber das Arizona L klang am verlockendsten:
- Einfaches Kuppelzelt, also einfach in Auf- und Abbau
- Hoch genug, um drin zu stehen (und sich gemütlich umzuziehen - sogar gleichzeitig!)
- Reichlich Vorzeltraum, um Duffle-Bags, Köfferchen und was man sonst noch so braucht abzustellen
- Kleine Stellflaeche, nicht zu pompös
- Easy access: Die ganze Front lässt sich aufklappen, und es gibt eine praktische "kleine" Seitentür
Outwell Arizona L von hinten, Belueftungsfenster |
Zwei Wochenenden lang...
Am dritten Wochenende musste es dann einfach klappen. Um 6 Uhr aus Berlin nach Norden, Richtung Lychen. Kurz bevor es dunkel wurde, kamen wir in Lychen an, beim Naturcamping am Wurlsee.
Der Aufbau des Zeltes im Halb- und später Ganzdunkeln klappte ganz hervorragend. Man breitet das Zelt aus, führt die drei Stangen (zwei diagonal, eine quer) ein und spannt es schließlich nach oben, indem man die Stangenenden in die in den Zeltplanenecken vorgesehen Metallstifte steckt. Da ist man in einer halben Stunde dabei.
So haben wir es natürlich nicht gemacht. Die 2cm x 2cm große Anleitung, ein Beipack-Anhänger, war im Taschenlampenlicht etwas mühsam. Außerdem kriegen wir das doch wohl auch so hin! (Wie viele DIY-Disaster fangen wohl mit genau diesen Worten an??) Wir installierten die erste Stange inklusive der finalen Metallstifte, kein Problem. Die zweite Stange durch die schon straff gespannten Schlaufen des bereits hochgestemmten 3D-Konstrukts zu ziehen, war schon eine Herausforderung. Und die dritte - ach was solls, es hat geklappt. Empfehlenswert ist das allerdings nicht: dabei leiden sicher die Stoffführungen, daher probieren wir es das nächste Mal laut Lehrbuch: alles am Boden vorbereiten und final nach oben aufziehen/-stecken.
Outwell Arizona L, superpraktische Seitentür |
Fertig.
Bier auf.
Stolz sein.
Zeltplatz-Test: Wurlsee
Motorboot-lose Abendidylle am Wurlsee - schoene Location |
Da bucht man nichtsahnend einen gemuetlichen Platz, wo wenig los ist. Aber wir haben die Morgenaktivitaet der Nachbarzelter unterschaetzt.
Insbesondere gegenueber, da wollte eine Frau nur mal nach dem "Wohni" sehen, aber von 7 bis 11 Uhr morgens tauchten alzeit Pseudo-Bekannte auf, die ueber 50 Quadratmeter immer dieselbe Nachricht austauschten "Haaaaalloooohooo. Neeeiiin, mein Mann isst auf Dienstreeiiiiise. Ich seh hier nur nach dem Reeeechten." "Ooohooo, dann muss ich Dir aber noch erzaeeeeehlen, wie das war, als neulich der BlaaaaaaBluuuuuubb geblaaaabluuuuubt hat".
Sloperspooter - nicht begeistert vom 8-Uhr-Morgenweckruf im Urlaub |
Tja.
"Wohni" So ein Scheiss.
Saubere Sanitaerhaeuschen am Wurlsee |
Die sanitaeren Einrichtungen sind supersauber. Wenn man Spaetaufstaeher ist, hat man auch hier, obwohl das ein recht stark frequentierter Platz ist, Hoffnung auf eine private Klo- und Duschsession.
Gut gepflegte Sanitaerhaeuschen (zwei an der Zahl) am Wurlsee |
Lychen ist gleich um die Ecke - abends kann man hier in zwei, drei Locations ein gemuetliches Bierchen trinken oder ein leckeres Abendessen einnehmen. Wer wirklich spaet dran ist, und das ist ein Geheimtipp, der wandere einfach in die Lychener Innenstadt, da gibt's in einer Nebenstrasse nicht weit vom Ortskern eine Bar-Restaurant-Kombination (Name faellt uns gerade nicht ein, aber jeder Anwohnige weiss Bescheid), wo man bis Open-End Drinks, und vor allem auch vernueftiges Essen bekommt.
Der See ist glasklar und für Motorboote gesperrt.
Flop:
Die Nachbarn.
Kein Fahrrad/Bootsverleih - wir haben nicht mal in Lychen ein Fahrrad auftreiben können, und das war Mitt-Samstag in der Hochsaison.
Inselhopper - Einer der schoensten Multis bisher |
Ganz gut - in Lychen sind ein paar ganz nette Caches, und auch die Umgebung gibt einiges her. Vor allem der Paddelcache auf dem Lychener See ("Inselhopper") ist zu empfehlen!
Fazit:
Schöner Durchschnittscampingplatz, und ein herrlicher See.
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